Bashira “C-Wurf”

Wie alles begann….

 

Auf der Suche nach dem ‘passenden’ Rüden trafen wir mit unserer Bashira auf “Djambo”. Nach ersten Telefonaten mit John und seiner Frau vereinbarten wir einen Termin, damit wir uns kennen lernen konnten um dann festzustellen, ob er der “richtige” ist.

Wir trafen auf einen Rüden, der ein wunderbar angenehmes und ausgeglichenes Wesen an den Tag legte, vollkommen neutral und unbefangen sowohl mit uns, den Kindern als auch Bashira umging. Auf Anhieb verstanden sich Bashira und Djambo prächtig und genossen einen ersten gemeinsamen Auslauf.

 

In Aussehen, Abstammung, Wesen und der Art, wie er gehalten wurde, entsprach er dann tatsächlich und endlich dem, was wir uns vorstellten. Auch John und seine Frau machten sich ein Bild über unsere Bashira und kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, daß eine Verpaarung der beiden durchaus “Früchte”  (reichlich an der Zahl, wie sich später herausstellen sollte :-P ) tragen könnte.

Mit dem Verlauf der nächsten Hitze vereinbarten wir einen Decktermin. Danke auch hier in die Niederlande für die Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und flexible Handhabung.

Danach begannen spannende Tage. Hat sie aufgenommen? Wenn ja, wie viele Welpen werden zu sehen sein? Da wurde Bashira beobachtet – verändert sie sich in ihrem Verhalten? Da wurde der Bauchumfang betrachtet: “ja klar, sie wird doch deutlich dicker” und überhaupt….

Für den 21.04.2010 vereinbarten wir mit der Tierarztpraxis Dr. Reinartz hier in Jülich einen Termin, um mittels Ultraschall endgültige Informationen zu erhalten.

Hier das Ergebnis:

“Wir können auf den Bildern 7 Welpen erkennen, sollen wir weitermachen?” – so die Aussage des Tierarztes. Für uns war es wichtig, DAS Bashira aufgenommen hatte und das es MEHR als 1 Welpe werden sollte. Deshalb verzichteten wir auf eine weitere Suche.

Jetzt hatten wir eine klare Aussage und konnten uns auf die kommenden Dinge vorbereiten. Für Bashira bedeutete das: Futterumstellung. Dankbar nahm sie das natürlich an. Rinderherz und andere Leckereien standen ab sofort in verstärktem Maße auf dem Speiseplan. Der Standort für die Wurfkiste wurde ermittelt und für den Wintergarten festgelegt. Der anfängliche Versuch, eine Wurfkiste in der richtigen Größe bei Ebay zu ersteigern, wurde fallen gelassen. Wir nahmen Maß und bauten das Teil selbst.

Bashira wurde allmählich “kräftiger”.

Dann mussten aber doch die Möbel gerückt werden, denn die Sonne meinte es zwar gut mit uns, für die Tiere wäre das aber eindeutig zu warm geworden. Also: Couch rüber und Wurfkiste an die Wand.

Damit wir später den Überblick behalten konnten, richteten wir eine “Whiteboard-Wand” ein, auf der alle wichtigen Informationen dargestellt werden sollten. Vom Welpentisch, Handtüchern, Waage, bis zur Handy-Nr. des Tierarztes wurde alles auf den großen Tag vorbereitet.

Pfingsten sollte es dann soweit sein. Es kam der Freitag, -nichts geschah. Es kam der Samstag, -nichts geschah. Es kam der Sonntag, -immer noch nichts. Bashira wurde uns unheimlich.  Aber genau dann, als unsere Nerven fast schon dem Zerreißen nahe waren, dann legte sie los!

Am 24.05. gegen 18.55 h kam der erste Welpe dieses Wurfes auf die Welt. Unsere Lea gab ihr den Namen “Chimara”.

Danach ging es Schlag auf Schlag und wir hatten gegen 22.50 h genau 9 augenscheinlich gesunde und kräftige Welpen in der Wurfkiste. Bashira hatte ihre Aufgabe hervorragend gelöst. Sie hat die Fruchtblasen geöffnet, Abgenabelt und auch von allen die Nachgeburt entsorgt.

Da sich jetzt Ruhe bei unserer Bashira einstellte und wir die Zahl “7 Welpen”  noch im Hinterkopf hatten, glaubten wir, damit wäre der Geburtsvorgang beendet gewesen. Bis in der Nacht verdächtige Geräusche aus der Wurfkiste uns eines besseren belehrte. Die Zahl der Welpen wurde bis gegen 02.00 h auf 11 erhöht.

 

Um ganz sicher zu sein, wurde Bashira dann am Morgen geröntgt, ob da auch wirklich keine Überraschung mehr im Hintergrund vorhanden war. Das war dann zum Glück nicht der Fall.

Wir konnten fast zusehen, wie die Bande wuchs und gedieh. Bashira war fast nicht dazu zu bewegen, sich zum Lösen aus der Wurfkiste aufzustehen.

Täglich wurde das Gewicht der kleinen Bande mehrfach kontrolliert. 11 Welpen und nur 10 Zitzen erfordert ständige Kontrolle und nötigenfalls Korrektur durch beifüttern.

Wir bildeten die Fan-Gemeinde für unsere Fußballer und hätten “Jogi Löv” bei der Mannschaftsaufstellung behilflich sein können. :-P

 

Zeitgleich stellte ‘Säm’ die letzte Ausbaustufe für unsere Web-Site zusammen, fügte noch den Blog ein – und wir konnten in das www. gehen. Was hätten wir nur ohne Dich gemacht, liebe Säm? DANKE nochmals. →Hinweis für Interessierte: siehe Blogroll !!!

Wir schalteten Inserate in den Tageszeitungen, einer Hundezeitschrift, den Wochenblättern und stellten eine Collage für “ins Autofenster” zusammen. Daraufhin meldeten sich zahlreiche Menschen, die ihr Interesse an unserem Wurf bekundeten. Aus dem Gespräch heraus mußten wir da schon einigen Leuten absagen, die mit offensichtlich ganz falschen Vorstellungen an den Rhodesian Ridgeback herangingen. Andere haben wir gebeten, sich ein Bild vor Ort - hier bei uns in der Zuchtstätte zu machen.

So stellte sich mit der Zeit eine Gruppe von Menschen zusammen, die ernsthaft an der Übernahme eines Welpen interessiert waren und von denen wir überzeugt waren, die Tiere in die richtigen Hände zu geben. Ab der 3. Lebenswoche und über die Wochen hinweg besuchten  uns die Menschen immer wieder, beobachteten  die Entwicklung, die Besonderheiten und  erkennbaren ‘Verhaltensweisen’, bauten schon die ersten Beziehungen zu den Tieren auf.

Alle – wir eingeschlossen – stellten die rasend schnelle Entwicklung der Tiere fest. Lagen zwischen den Besuchen mehrere Tage oder es verging sogar 1 Woche, stand den Besuchern das Staunen deutlich ins Gesicht geschrieben.

Die Welpen genossen die Aufmerksamkeit der kleinen und großen Menschen und waren ganz neugierig auf die ‘anderen’ Tiere, die sie zum Teil mitbrachten. Egal, ob es der unermüdliche Whisky war, Nala, Mogli, Gandhi, Nabu, ein Dalmatiner oder wer auch immer…. sie lernten dabei. Sie bewegten sich in Höhlen, in Röhren, auf Gitterrosten, Planen und konnten dabei schon die ersten Erfahrungen für ihr späteres Dasein sammeln.

Das Wetter verwöhnte uns während der gesamten Zeit, so daß unsere ‘Männer’ die meiste Zeit im Freien verbrachten. Auch hier sei nochmals unser DANKE auch an die Nachbarschaft gerichtet, die mit großem Interesse und wahrscheinlich auch ganz viel Toleranz das Heranwachsen der Meute begleitet hat.

Die Entsorgung der ‘Hinterlassenschaften’ unserer Truppe war mit normalen Gefäßen der Müllabfuhr nicht mehr zu bewerkstelligen. Beistellsäcke mussten her.

9 Wochen lang sind uns die Tiere mehr als nur ans Herz gewachsen, der Termin zur Abgabe rückte in Riesenschritten näher. Vorher gab es die Wurfabnahme durch den RRCD, die wir an dieser Stelle nicht mehr kommentieren werden.

Trotz Mitgliedschaft im Verein, selbstverpflichtende Bindung unsererseits an die Preisgestaltung für einen Welpen, Teilnahme an den Fortbildungsveranstaltungen für Züchter usw. – es wurde bei uns kein einziger Interessent über die Welpenvermittlung des RRCD vorstellig. Einem uns namentlich bekannten Interessenten, der die Welpenvermittlung angerufen hatte, wurde unsere Zuchtstätte vorenthalten. Die Konsequenzen hieraus haben wir bereits gezogen.

Wir wurden entschädigt durch die Tatsache, daß wir selbst für fast alle Welpen ein neues zu Hause gefunden haben. Unterstützung fanden wir bei John Baar, der uns Interessenten aus den Niederlanden vermittelte, Petra Flemming, sowie auch Guy und Odette Rossiers aus Belgien.

Dabei konnten wir unglaublich nette, freundliche Menschen kennenlernen, einen sehr herzlichen Umgang mit ihnen pflegen und der Rasse des Rhodesian Ridgeback neue Freunde entgegenbringen.

Wir haben noch einen Welpen als ‘Urlaubsgast’ zu Hause, der uns am Montag, 09.08.2010 verlassen wird; der bei der Wurfabnahme festgestellte Dermo wurde zwischenzeitlich in einer Aachener Klinik entfernt und diese Hündin wird uns heute, am 06.08.2010 verlassen; eine Hündin – “Chelewa” – können wir noch abgeben. Der Rest ist bereits ausgezogen. Es ist still geworden hier bei uns und sie fehlen uns auch. Doch die Rückmeldungen aus den neuen Familien waren umwerfend. Alle haben den Transport klaglos überstanden, waren den neuen Dingen aufgeschlossen, bewegen sich “wie zu Hause” und machen ihren neuen Besitzern richtig Freude.

Das erste Welpentreffen ist schon in der Planung und wir sind gespannt wie die Flitzebogen, wie unsere ‘Männer’ sich bis dahin mit ihrem neuen zu Hause und den Menschen entwickelt haben.

About the Author

Hallo! Ich bin Ralf Broichgans und liebe Tiere. Insbesondere natürlich unsere kleine neue 11er-Mannschaft! Fast 30 Jahre begleiten mich Tiere, insbesondere Hunde durch mein Leben - aber der Rhodesian Ridgeback setzt neue Maßstäbe und bedeutet für mich, den täglichen Umgang damit immer wieder auf einen neuen Prüfstand zu stellen.