Die Wurfabnahme ist gelaufen. Sowohl die Zuchtstätte als auch die Welpen wurden einer gründlichen Nachschau unterzogen.
….der Ernährungszustand der Hundemutter wurde als äußerst gut (gemeint ist: die ist zu dick) bezeichnet, das Gesäuge hat sich noch nicht zurückgebildet (nach 11 Welpen, die es ihr nicht leicht gemacht haben), es gibt im Haushalt keine weiteren Tiere, deren Zustand der Begutachtung bedarf, die erforderliche Anzahl an qm für den Auslauf der Tiere wurde eingehalten, die Welpen hatten die Möglichkeit, ständig und nach ihrem jeweiligen Willen durch die ‘Katzenklappe’ ins Freie zu gelangen, die Sauberkeit der Haltung und Unterbringung gab keinen Grund zur Beanstandung, …. und so weiter….
Dann wurde es spannender.
Zunächst wurden alle erforderlichen Dokumente auf Vollzähligkeit geprüft. Es begann mit dem Blick in die EU-Pässe der Tiere mit der darin befindlichen Chip-Nr., den durchgeführten Impfungen mit dem vom Tierarzt eingesetzten Impfstoff, den für die Tiere vergebenen Namen, – bis zu den Ahnentafeln der Elterntiere wurde alles offen gelegt.
Erstaunt waren wir über die Einlassungen der Dame vom RRCD (die natürlich auch selbst Züchterin ist) – wie z.B. “Nein, diese Blutlinie mag ICH gar nicht” oder “Aus dieser Linie sind für MEINEN Geschmack zu kräftige, zu große Hunde entstanden…”. Wir haben Ihre Einlassungen zur Kenntnis genommen und warteten ab, was da noch kommen sollte. UNSERE Zuchtziele müssen ja nicht unbedingt mit Ihren Vorstellungen in jeder Form übereinstimmen.
Vom bedeutungsvollen “OH OH OH” bis” DU bist ja eine Schöne” war dann auch tatsächlich alles dabei.
Wir waren uns im Klaren darüber, dass wir keine Gegenstände aus Massenfertigung mit akzeptierbaren Toleranzwerten in µ-Bereichen “auf den Markt” bringen. Die Natur beweist uns, das wir Menschen noch nicht alles in Perfektion vorplanen können.
Die Dinge, die WIR im Vorfeld schon haben feststellen können, wurden natürlich auch im Rahmen dieser Begutachtung gesehen und in den Abnahmeberichten dokumentiert. Da gibt es weiße Flecken, die die Größe eines 2 € Geldstückes unter- oder auch überschreiten, Zehenspitzen oder Zehen mit weißer Behaarung, einen “kurzen” oder auch “langen” Ridge, eine runde oder eckige Box, aus der der Ridge dann über den Rücken verläuft – und vieles mehr.
Die Dinge, die WIR im Vorfeld nicht haben feststellen können, sollten nicht verschwiegen werden. Trotz intensivem und gründlichen Abtasten haben wir keinen Dermo an unseren Hunden gefunden. Die Dame vom RRCD hat bei einem Hund am Rutenansatz einen solchen ertasten können. Wir werden das in einer Klinik untersuchen lassen.
Daß ‘Krönchen’ bis zur Bleistiftbreite versetzt sein dürfen, um NICHT als Mangel zu erscheinen, mag erkennbar sein. Beim Blick von oben auf den stehenden Hund, der seinen Kopf nach links oder rechts wegdreht – und dabei natürlich auch die ‘Krönchen’ wandern – fiel es UNS allerdings sehr schwer, nachzuvollziehen, ob das eine oder andere dieser ‘Krönchen’ auf der “rechten Seite vielleicht 2 mm weiter nach unten angesetzt” ist.
Unsere Bedenken gegen die Tätowierung wurde mit dem Argument vom Tisch gefegt: “Wenn einer den Hund stiehlt, kann der Chip operativ entfernt werden. Ist der Hund tätowiert, müsste man ihm ein Ohr abschneiden”.
Unsere Meinung: Bringt jemand die kriminelle Energie auf, einen Hund zum Einsatz für Zuchtzwecke zu stehlen, ist es ihm wahrscheinlich ziemlich egal, ob das Tier mit einem oder zwei Ohren in einem Verschlag im Hinterhof liegt und Welpen produziert.
Der Dachverband für das Hundewesen und auch Tierschützer nehmen nicht ohne Grund Abstand von der ‘Unart’ des tätowierens.
Wir lieben ALLE unserer Stinker, an deren Entwicklung wir jetzt 9 Wochen teilhaben durften. Egal, ob sie einen Zacken in der Krone haben oder nicht. Die Tiere sind körperlich gesund und – wie wir meinen – gut sozialisiert und vorbereitet für ihr Leben in den neuen Familien. Das, was wir ihnen mitgeben konnten, um einen möglichst guten Start zu bekommen, haben wir geleistet. 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, 9 Wochen lang. Sollte sich herausstellen, daß es sich in dem einen Fall tatsächlich um einen Dermo handelt, wird das natürlich unverzüglich korrigiert. Für das Tier ist es nur ein kleiner und einmaliger Eingriff und danach erledigt. – Nur der Zacken in der Krone (den Papieren) bleibt.